Unser Oberschlesien
Tłumaczenie
Więcej informacji
Tłumaczenie na język polski zostało wykonane automatycznie za pomocą sztucznej inteligencji. W związku z tym, mogą występować błędy w tłumaczeniu. Tłumaczenie dotyczy tylko i wyłącznie części tekstu, która zawiera słowa kluczowe.
Artykuł opisuje humorystyczne sytuacje z podróży koleją wąskotorową przez Górny Śląsk, w tym przystanki w Pilchowicach i Stanicy. Historia skupia się na codziennym życiu, regionalnym kolorycie oraz relacjach międzyludzkich.
Przekład fragmentów zawierających słowa kluczowe Pilchowitz i Stanitz:
Fragment 1: Przystanek za Pilchowicami
- Bohaterowie, Paul Koziol i Franz Wischnowski, podróżują koleją wąskotorową:
- „Za Pilchowitz, tam trzeba będzie zwolnić w lesie.”
- Kolejarz pyta: „Po co?”
- Paul odpowiada: „Muszę tam coś załatwić.”
- Po zatrzymaniu w lesie Paul wysiada, biega po okolicy i wraca z pakunkiem, który wcześniej zgubił.
Fragment 2: Stanica jako miejsce akcji
- Stanica pojawia się jako miejsce zamieszkania Paula Koziola:
- „Stanitz! Wszyscy wysiadają. Paul wspina się na lokomotywę, żegna się z maszynistą, a następnie siada na swoim pakunku.”
- Wspomina się o humorystycznym wizerunku mieszkańców Stanicy jako przedsiębiorczych i pomysłowych osób.
Fragment 3: Humorystyczne sceny z podróży
- Historia przedstawia codzienne życie i lokalny humor:
- Paul Koziol żartuje z kolejarzem, co powoduje opóźnienie pociągu.
- Wspomina się o pasażerach w Schönwald, którzy opuszczają pociąg w tradycyjnych strojach z wyszywanymi czarnymi chustami.
Fragment 4: Życie codzienne w regionie
- Pilchowice są przedstawione jako część malowniczej trasy:
- „Pociąg mozolnie wspina się pod górę za Pilchowicami, ukazując piękno lasów i wiejskiego krajobrazu.”
- Regionalne tradycje i sposób podróżowania koleją wąskotorową odzwierciedlają codzienne życie mieszkańców Górnego Śląska.
Dodatkowe informacje:
- Tekst pełen jest regionalnych odniesień, humorystycznych dialogów i opisów relacji międzyludzkich na tle Górnego Śląska.
- Pilchowice i Stanica stanowią ważne elementy opowieści, podkreślające lokalny koloryt i tożsamość regionu.
Tekst źródłowy
Więcej informacji
Tekst źródłowy nie należy do najłatwiejszych do czytania ze względu na fakt, iż jest to tekst zeskanowany z oryginalnego dokumentu. Nie jest to tekst "przepisany", lecz "przeczytany" przez system OCR. Co za tym idzie, mogą występować błędy w tekście i "dziwne" znaki.
UNSER OBERSCHLESIEN IEin Idyll auf der!Strecke von Gleiwitz über Rauden nach Rätibor B. die Säuglinge wildern? Na also! ber ob die Schulbuben schon etwas vom chlingenlegen gehört hatten, konnte nie ‚stlos geklärt werden, denn bei diesem 'hema wurden sie immer sehr schweig- ım, besonders Fremden gegenüber. Jedenfalls kommen der Wischnowskı nd der Koziol reichlich spät. Das ist für °e aber kein Anlaß zur Eile. Warun, ıch? Schlimmstenfalls läuft man den: ıhrenden Zug nach und holt ihn kurz ar Schönwald, wenn er den Berg hinauf: eguchen muß, noch ein. „Los, etwas empo!“ ruft der Bahnhofsvorsteher den siden zu. „No poleku, Herr Bahnmini- jer!“ erwidert Franz Wischnowski und agt seinen Begleiter: „Chast Du Billett?‘ 3ei der oberschlesischen Kleinbahn gal ‚ damals noch keine Fahrkarten, son- ern Billette. Man verlangte auch keine ückfahrkarte, sondern nur „Gleiwitz, ım i nasod“, und durch den Schalter rurde eine braune Karte für die 3. Klasse erausgeschoben, Gehörte man aber jenen bildeten Kreisen an, die mindestens die ı'berklasse einer Volksschule mit Erfolg ssucht hatten, dann lautete die Forde- ıng: „Gleiwitz, retour!“ Und was bekam ‚an? Eine grüne Karte für die Klasse. Jede Kleinbahn hat eben den ır eigenen Umgangston, auch die ober- hlesische. . Der Paul hat natürlich kein Billett. ‚ährend der Franz Wischnowski mit dem ahrdienstleiter im Bahnhofsgebäude ver- hwindet, um für sich und Paul die brau- ın Karten zu erwerben, steht dieser in ner windgeschützten Ecke und tut etwas, 4s eben nur auf einem Kleinbahnhof Ööglich ist, ohne sonderliches Aufsehen erregen. Ein umfangreiches Paket steht ben ihm. Mit einem Seitenblick auf die Klasse ruft der Fahrdienstleiter nun ergisch „Einsteigen!“ Paul bringt seinen ızug in Ordnung und meint gelassen. Vozu die jüdische Chast?“ Der Bahn- ‚amte schaut auf Paul, dann auf das ächlein und droht: „Sie, das ist verboten 'achen Sie das unterwegs von der Platt- m aus ab. Noch einmal, und ich schreibe e auf!“ Paul setzt sein süßestes Lächelr .£f: „Wozu, ich bin ja schont fertig!“ Deı ‚amte drängt: „Los, los, wir haben Ver- ‚ätung“. Das macht keinen Eindruck au! aul: „Chabt ihr ja immer!“ Der Fahr- ienstleiter wird ungeduldig: „Entwedeı ie steigen jetzt ein oder wir fahren ohne ie ab!“ Paul, der bereits auf dem Tritt- rett steht, kommt zurück, hält dem isenbahner seine Fahrkarte unter die ase: „Was chast Du gesagt? Ohne mir? iehst Du Billett? Du mußt warten, bis :h bin drin! Rosumie?“ Schließlich gelingt ss den gemeinsamen Anstrengungen des jahnbeamten, des Schaffners und des ranz Wischnowski, Paul im Wageninnern u verstauen. „Abfahren!“ Triller, Pfiff, uck, ruck ..., und, der Zug setzt sick irklich in Bewegung. Im Abteil rumori ‚oziol, „Mensch, da setz Dich und kriech icht rum!“ — „Wo ist mein Pakket?“ — Weiß ich, wo Du chast?“ — „Siehst Du, a chat er mir . . .“ Paul ist schon. auf der )attform, springt ab, stürzt, steht auf und luft zurück zum Bahnsteig. Dort steh: ‚och sein Paket neben dem Bächlein. Der zug ist inzwischen auch stehen geblieben, us allen Fenstern schauen die Reisenden, "eckrufe werden laut. Paul stört das alles ‚ıcht, er schlendert unbeirrt zurück, steigt n und zündet seine Halblange mit dem hwarzen Pressowka an, als wäre dies ‚les die natürlichste Sache. Aus einer Ecke ammt eine griesliche Stimme: „Sie, hier t£ Nichtraucher.“ — „No, wenn Du nicht illst rauchen, da brauchst Du ja nicht!“ 'amit ist der Fall für Paul erledigt, Der >kführer hat es jetzt nicht leicht. Die ;recke steigt langsam an, aber schnaufend, leifend und klingelnd schafft es die Ma- hine, „Schönwald.“ Frauen in Tracht mit untgestickten, schwarzen Kopftüchern :eigen aus, Franz beäugt das Paket von allen Seiten. Vas chast Du im Paket, Paulek?“ — Veingläser für übermorgen, für Taufe!“ „Taufe? Aha! Junge oder Mädel?“ — aul wirft ihm einen schiefen Blick zu und uckt verächtlich in die Richtung des ‚chtrauchers: „Mädel!! Bei Blindgänger ich nicht feiern! Junge is!“ — ınge? Da mußt Du einen ausgeben,“ — “arte, in Knurower Weg.“ Und nun taut plötzlich auf: „Mensch, da wird er ler- en schießen, wie sein Vater und Schlin- ‚en ...“ — „Pscht! Bist Du verrückt? Veißt Du nicht, wo Du warst vormittag?“ Wirtin kocht schon.“ — „Mein Gott, das ist ja furchtbar!“ — „Ja, wir stehen immer nit einem Fuße im Grabe und mit dem andern laufen wir nach verlorenen Ma- ‚chinenteilen“, — „Haben Sie denn heute ıuch etwas verloren?“ — „Klar, den Bol- ;en von der Rückstoßpatentsicherheits- zoppelbremse. Aber der Heizer sucht ihn ‚chon.“ — „Hören Sie mal, ich bin die Frau ‚on. Haferstrunk aus Rauden. Ich be- ichwere mich über Sie, wenn wir nicht »ünktlich eintreffen.“ — „Tja, wenn Sie ıicht zufällig einen Bolzen bei sich haben :ann ich Ihnen auch nicht helfen.“ Klapp ‘'enster zu. . „Verfluchte Hafergans, umme“, knurrt der Lokführer und geht ur Theke zurück. Paul verhandelt mit ım: „Hinter Pilchowitz, da wirst Du fah- an ganz. langsam im Walde.“ — „Wozu?“ Frag nich so: dumm, ich muß dort ma, aus.“ „Kannst Du ja hier noch besorgen.‘ — „Nein, :so nicht, zu was anders. — „Gut, geht in Ordnung.“ Endlich ist de unge des Paul Koziol aus Stanitz genü: ‚end begossen und beglückwünscht wor len. Er muß damit geradezu ein Ober neister in seinem, vom Vater bestimmte: seruf werden. Jeder klettert auf seineı 'latz und rattatta, rattatta, rollt die Klein: ‚jahn weiter. Puff, puff, puff, achzt sie inter Pilchowitz einen Hang hinauf angsam, ganz langsam. Paul springt ab. iuft in den Wald, bückt sich einmal, zwei: nal, Jetzt hat er, was er sucht. Er jagli ‚em Zuge nach. Rauf. Irgend etwas wirfi „r auf die Plattform. Im Abteil, das nur janz leer ist, sogar der grämliche Nicht. aucher ist ausgestiegen, raunt er seinen Arfolg Franz ins Ohr. „Da,chast Du ja 3raten für Taufe. Ja, ja, der liebe Goti veiß schon, was richtig ist!“ „Stanitz!“ Beide steigen aus. Paul klet ‚ert auf die Maschine, er muß sich von sei- ı1em neuen Freunde verabschieden. Dann „‚pringt er ab und — — sitz£ in seinem >aket. „Mänsch, die Gläser!“ ruft Franz ‚us dem Dunkel heraus, indem er sich mit .chlesischen Heimat waren die Lehrer alle Dichter — gelang mir unter anderem ein .netrisch ganz einwandfreies Gedicht, das ‚ogar den Beifall des Herrn Lokalredak- ‘eurs der örtlichen Presse fand. Mit einem Nort: ich wurde gedruckt. Mit einer Er- vegung und Spannung, die später nie ihres- gleichen hat, erwartete ich das Erscheinen ler Sonntagsnummer. Viel zu langsam ıahte der glücklichste Tag meines Lebens Jnd wie in süßem Rausch des Verliebten ıelt ich endlich das Blatt in zitterndeı Tand. Da — war es möglich? Welch barbari- icher Eingriff in die heiligsten Bezirke der 3prache, welch Frevel an meiner Poesie! Zasch flog mir der Text meines Manu: kriptes durch den Kopf, ein wehmuts- oller Abgesang des Jahres, der aber gläu- ig und zuversichtlich ausklang: ‚Dennoch schäumt der Wein in unsern Bütten, . und es wird uns süß und köstlich laben, wenn wır nicht verschlemmen und verschütten, . was wir mühevoll geerntet haben.“ Jnd hier, in diesem miserablen Winkel: ıtt, stand zu lesen: ‚Dennoch schäumt der Wein in unsern Betten, und es wird uns süß und köstlich laben. wenn wir nicht verschlemmen und verfetten . . .“. In Scham und Wut zerknüllte ich auf der Straße die Zeitung und merkte zu spät laß mich Blicke trafen, lächelnde Blicke . . Iifenbar wußte man bereits... Waidwund schleppte ich mich in die Redak- ion. Der „Lokale“ zupfte sich an seiner lotten Menjou-Bärtchen, dessen spitze En- ıen sonderbar zuckten, und wies mir, ohne jele Worte zu machen, für das verun- lückte Gedicht das doppelte Honorar an - Und dann zerstörte er mir eine Illusion, Ah solle das nicht so wichtig nehmen, Ge- ichte würden ja doch nicht gelesen. Und ait’ einer mir nicht ganz verständlichen, ‚ogik setzte er hinzu, ich könne ihm im- ıerhin gelegentlich Neues bringen. Abeı nit Lokalkolorit. Lokalkolorit sei di Tauptsache, Über die Oder etwa ... Wohl keiner Aufforderung eines Redak- ‚urs bin ich seitdem so oft und ergiebig achgekommen. Die Oder ist in der Lyrik mein Strom“ geworden. Der „Lokale“ vor ;amals mit seinem flotten Menjou-Bärt- hen hat seine Redaktion für immer ver- assen müssen, und man wird ihn heute vergeblich unter den Lebenden suchen ‚ber noch immer erfülle ich seinen Auf: rag. Hans Niekrawietz Werbt für. »UNSER OBERSCHLESIEN- Jawoll, Herr Bahnhofsvorsteher!“ und ährt los. Er weiß: alles nur Theater für lie vornehmen Fremden in der zweiten Xlasse, Nach knapp fünf Minuten taucht »r wieder auf, wischt sich den. nicht vor- ‚andenen Schweiß von der Stirn und neldet: „Kommt schont, Herr Bahnhofs- rorsteher, Ist gleich da, und Leute kom- nen auch rioch, Wir sollen bissel warten.“ Natürlich kommt der Lokführer noch ‚ange nicht, als er aber endlich eintrifft, stellt er fest, daß die Uhren in Trynnek zorgehen. „Abfahren!“ ruft der Fahrdienstleiter. lin Trillerpfiff, die Lok antwortet, ruckt 4n, einmal, zweimal und ... steht. Wer Ja glaubt, sie wird wirklich abfahren, der zehört zu den grasgrünen Neulingen in der /. Klasse, für die wieder ein wenig Thea- ‚er gespielt wird. Sie kann ja noch nicht ıbfahren, denn vom Eingang zum Bahnhof schallt es laut aber nicht ganz lautrein: „Die Veeglein im Walde“ und „...in der Aeimat, in der Cheimat, da gibts ein Wie- dersehn“, Die Sänger biegen gerade um die Ecke, brüderlich umschlungen der Franz Wischnowski und der Paul Koziol aus Stanitz bei Rauden. Am Vormittag aat man sie auf dem oberen Flur des Amtsgerichts gesehen. Auf dem Termin- zettel vor der Tür, hinter der sie ver- chwunden waren, konnte man lesen „Ver- fahren wegen Wilddieberei gegen Koziol ınd Genossen“, Ein paar Stunden später aaben sie einige Fahrgäste der 3. Klasse ei Scobel an der Theke beobachtet, wie ie den Freispruch wegen Mangel an Be- weisen gefeiert haben, wie es sich gehört. ın Stanitz wohnen n ur Wilddiebe, ver- jeumdeten böse Zungen, Wie konnten Ausgabe Nr. 2, Seite 7 Winternacht Verschneit liegt rings die ganze Welt; Ich hab’ nichts, was mich freuet. Verlassen steht der Baum im Feld, Iat längst sein Laub verstreuet, )er Wind nur geht bei stiller Nacht Ind rüttelt an dem Baume, Da rührt er seine Wipfel sacht Ind redet wie im Traume, Zr träumt von künft’'ger Frühlingszeit, 7on Grün und Quellenrauschen, Wo er im neuen Blütenkleid iu Gottes Lob wird rauschen. Eichendorff * *RELTADUDAUUAKUTAULUDSEITEUAUULTUNG iner -verdächtigen Last verborgen hält. Egal. Man kann auch aus der Flasche rinken. Auf Wiedersehn und Danke chön!“ Der Lokführer weiß nicht, wofür ler Dank, aber Franz und Paul wissen es. Die Vöglein im Walde“ singen beide in lie Nacht, während die Kleinbahn durch lie heimatlichen Wälder rattert. ‘ H. Aschmann. . Oppeln-Oldenburg. Der Mann, der seine Papiere verlor Ich bin der Mann, der seine Papiere ‚erlor. Verzeihen Sie, ich komme mir lirekt wie ein Staatsverbrecher vor; lenn wie kann es heutzutage ein Mensch ıur überhaupt wagen, sich durch die Welt ohne Papiere zu schlagen. Es steht ‚a, seit ich sie durch einfaches Liegen- assen. verloren, noch nicht einmal fest, b ich denn wirklich geboren, und ob, vas ich kann, ich nicht viel besser noch <önnte, besäße ich nur die mir, leider, fehlenden Dokumente! Das hätte ich mir tatsächlich gründ- icher überlegen sollen, statt einfach, als zezogener Landser, in den letzten Krieg zu rollen, ohne die siebenundzwanzig vichtigen Unterlagen eingenäht für bes- ere Zeiten im Bruchband zu tragen, “ielleicht hätten sie sogar, die Papiere ıaatürlich, die Gefangenschaft überstan- len! Gesetzt, daß die Amis das Bruch- ‚and nicht ersetzenswert fanden. So aber hatte ich mich seiner schon vorher im Osten entledigt und höre nun ständig lie gleiche, wohlmeinende Predigt: Ja, jester, wenn Sie keine Papiere mehr naben, dann ist es besser, Sie lassen sich ainfach begraben. Zwar gibt es immerhin noch eine leid- üiche Art der Bewährung mittels einer jogenannten eidesstattlichen Erklärung. \ber ich habe dabei so ganz dunkel das Empfinden, man kann nicht allzu viel mit ihr schinden. Sie ist nur Ersatz und kein Original, meine Lieben, und wird larum per saldo in den Schornstein ge- schrieben. Und wird sie, erhärtet durch Zeugen, auch anerkannt, ein Minder- vertigkeitskomplex bleibt doch konstant ınd zerrt deine Tiefenschicht bei Tag ınd Nacht an den Ohren, daß du so blöd warst und hast deine Papiere verloren. Ich bin jetzt gerade rund fünfzig Jahre ılt — erst fünfzig Jahre! — trage längst ceine Bügelfalten mehr, dafür graue Yaare, Vielleicht, zum Beispiel nur, yinkt mir eine Karriere in dem kom- nenden Adenauerschen Heere? . Zwar »äin ich nur ein überzähliger Gefreiter, zein General, gewesen — aber auch das kann keiner schwarz auf weiß nachlesen, Na, wenn schon. Statistisch erfaßt zomme ich mir dennoch vor: als der zomische Mann, der seine Papiere verlor. Alfons Hayduk Sendereihe Ostdeutschland £ine neue Sendereihe „Ostdeutschland“ ‚eginnt am 20, Januar im Bayerischen Zundfunk. Über die deutschen Provinzen enseits der Oder-Neiße-Linie und das judetenland sollen Kenner der ostdeut- ‚chen Geschichte und Wirtschaft in Ab- ;tänden von zwei Wochen berichten, u.a. lie Professoren Eugen Lemberg, Arnim jpitaler, Ludwig Petry und Erich Obst so- vie Bundesminister a.D. Dr. Luka- ;chek, Staatssekretär Ottomar_ Schrei- jer, der frühere Senatspräsident Dr. Her- nann Rauschning und Dr, Otto Kunkel, ljer Direktor der vor- und frühgeschicht- ichen Staatssammlung in München. — A. ARNOLD ULITZ: it j it I ) Hochzeit! Hochzeit! Jy 3 Eine Erzählung von dem Verfasser des berühmten „Großen Janja‘ Zopyright Stuttgart 1949 by Brentano-Verlag 2, Fortsetzung) ‚Jesus, Mädels, habt ihr auch wirklich Föpfe und Pfannen genug?“ fragte er, ınd seine Stimme zitterte geradezu. „Genug und genug“, lachte Veronika, ‚gucken Sie bloß hierhin, Herr!“ und ;jje öffnete eine zweite Tür, da standen last bis zur Decke hoch ineinander- seschachtelte Pfannen. An viele war mit Draht ein Brettchen gebunden, drauf stand der Eigentümername, denn die >fannen stammten aus drei verschiede- ıen Dörfern. Franzek las die Namen, ınd wenn er nickte, handelte es sich um aäne besonders befreundete Familie, wenn er die Stirn runzelte, schuldeten hm die Eigentümer noch Geld, aber bei wei ganz blitzblanken Pfannen lachte ar schallend heraus. Sie £rugen in sehr schöner Schrift den Namen Schablowski. Er tippte leicht an :die Brettchen, so laß sie schaukelten, und auch Veronika ınd Helene lachten verständnisinnig, ja, Helene erlaubte sich (die Bemerkung: „Es ist ja wahr, die allerschönsten >fannen hat die Frau Lehrer.“ — „Weil je nie was drin zu braten hat“, kicherte Z7eronika. Franzek drohte anstands- ı1alber mit dem Finger, aber er sagte: Sie könnte schon was drin braten, bloß ‚ie ist so sparsam, wißt ihr, und sie ehen lieber bei allen Hochzeiten und \aufen herum, da ist das Essen billig, nd die Pfannen bleiben blank.“ Im ‚eichen Augenblick bereute er sein '‚eschwätz, denn er kannte das Geheim is vom jungen Richard ‚Schablowski er in Dresden Musik studierte, ach, :hon so viele Jahre lang, und gar nicht ut gedieh. „Na, na, Mädels“, beruhigte r, „der Herr Lehrer spart für die öhne, daß sie was Hohes werden, laßt ın nur, laßt ihn!“ — „Wann kommen ie andern?“ — „Die müssen bald hier ıän, Herr!“ Die andern, das waren noch er Frauen und fünf Mädels, die hie, Alfen sollten. Gott geb’s, daß sie fertig /erden, denn, Jesus, was ist hier nock Jes zu tun: zu hacken, zu schneiden, ı schnitzeln, zu mahlen, zu braten und ische, Tische zu decken, Jesus, Maria: ‚us der Küche ging der Hausherr nur uf Zehenspitzen. Mutter Kosiol waı pen bei der Tochter, und‘ am Treppen: ıß blieb er stehen und bauschte gerühr! am langen, von Schluchzen geschüttel- an Gebet der beiden. Plötzlich brach es ı't einem lauten Amen ab, auch das .chluchzen war sofort zu Ende, weil es ottlob eben nur das Hochzeitsschluch- an war, und ganz deutlich klang Klaras stimme: „Ob ich mir schon die Schuhe nziehen muß, Mammuschka, sie drücken loch so sehr.“ — „Ach, bleib nur noch jarfuß“, antwortete die Mutter, danr ‚ing die Tür, und sie trat heraus, „Meir. Teiland, Mann!“ rief sie, „ich hab’ mick a so schrecklich erschrocken!“ Da lachte »r ihr entgegen, er hatte ja so großer Zitleid mit ihr, weil sie so klein war ie war noch ohne Strümpfe, ihre Füße varen. wie Kinderfüßchen. Als sie aut ‚er vierten Stufe ankam, bückte er sicl in wenig und sagte zärtlich: „Was dı ür hübsche, niedliche Füße hast, nein ‚er hat so was schon gesehen!“ Sie er- ötete und lächelte: „Willst wohl nock elber den Bräutigam spielen, du alteı Sosiol?“ — „Ja, ja, das wollen wir ı1achen, alte, gute Kosa!“ sagte er und vahm sie mühelos auf den Arm. Kosa ıeißt zwar Ziege, aber in seinem JAunde war es ein verliebtes, gutes Vort. Die Mutter kreischte leise und ugte‘ scheu zur Treppe hinauf, ob etwa Xlara sie sehe, dann preßte sie sich an 'en starken Mann und ließ sich in die tube tragen, die er, Ohne die gute, alte Zosa freizugeben, verriegelte, Die Müllerburschen traten mit großen. etöse ins Haus, denn Lärm zu macher ‚ar an diesem Tage Ehrenpflicht, una achdem sie ein bißchen mit der molli- en Helene und der dünnen Veroniks aschäkert und den Hektor geärgert ıtten, der am ersten Hochzeitsknochern agte, gingen sie pfeifend, lachend. ıfend an ihre Arbeit, Sie räumten die eiden großen Stuben aus und ließen ur Tisch und Bänke drinnen. Sie be- agelten die himmelblau und rosa ge- richenen Wände mit Tannengrün. Sie ingen in den Hof, um einen Heuwagen ‚uszuladen, der den seltsamsten Inhal ıatte, nämlich lauter Tische und Stühle lie in drei verschiedene Dörfer gehörten nd sie rechneten und zählten, ob ir len beiden Stuben auch Platz für achtzis jäste sei. Für die übrigen hundert wanzig, die noch erwartet wurden tellten sie Tische und Sitze auf de: lankgefegten Scheunentenne auf, Uns ann kamen Veronika und Helene un« ‚»rachten hohe Stapel schneeweiß«t. ‘ischdecken aus selbstgewebter Lein: and, aber wahrlich, hierzu hatten di rei Dörfer nicht ‚beisteuern müssen ondern all diese weiße Herrlichkeı var noch Mitgift der alten Kosa, deı ‚eborenen Ksoll. Für die Lange Tafel ir ‚er Scheune freilich gab es keine Lein: vand, sie wurde mit weißem Krepp japier gedeckt, und es war vom Fein- sefühl der Eingeladenen zu hoffen, daß je von selber in die Scheune gingen, venn sie ohnehin niemals an gedecktem ische aßen. ; A _- Plötzlich stand Franzek bei seiner Aüllern, und obwohl er gerade jetz! ıicht den scharfen, feurigen Blick wie sonst hatte, tat er doch, als spähe er trenge nach Fehlern, lobte aber danr bereifrig: „Gut so, schön. sol“ Und er ‚onnte nicht anders, er lächelte ver- gen, und so plötzlich, wie er gekom- ‚en war, ging er auch wieder, Hektor ut dem Knochen schon hinter. ihm rein, und blieb vor dem Tore stehen. hne sich um Arbeit zu kümmern, und and und stand da so stumpfsinnig. Jnhnte man meinen, wie sein einäugiger ‘und, Mit einem Lächeln, das gar nich! weichen wollte, blickte er ins Land hin- aus, und siehe, es war nicht mehr leer vie vor zwei Stunden. Überall in der sterne krabbelte es schon von Leuten, lie noch nicht genau zu erkennen waren Sie kamen einzeln oder in kleinen Trupps auf allen Pfaden und Feldrainen und auf der Gleiwitzer und der Ratiborer 7haussee, Am Waldrand blitzte ein Tahrrad, da kam wohl schon der Gnilka, jer herzogliche Förster, mit seinem Streuselkuchenhunger. Waren die Figür- hen schwarz, dann waren’s die Män- 2er, und waren sie bunt, dann waren’s lie Frauen und Mädchen, rosa, hellblau, seld und feuerrot. Zuletzt freilich gab as nur schwarze und weiße Figuren, lenn die Wege waren staubig, es hatte jeit acht Tagen schon nicht mehr ge- '‚egnet, und die Frauen hoben ihre Röcke ıoch um sich her, daß die weißen Unter- zleider bis zu den Hüften blitzten, nochten sie grau werden! Franzek war ntzückt und zeigte alle Zähne, er atte wirklich noch alle, doch die junge Klara hatte schon eine goldene Plombe. Plötzlich kam ihm ein guter Einfall. Zr lief zur Mühle hinüber, eilte wild lie Treppen hinauf, obwohl sein Herz ‚ewichtig klopfte, und dann stand er ‚uf der schmalen Veranda und konnte ıles Land im Kreise überschauen. Er war erschüttert; alle Menschen, die da ınterwegs waren, wollten ins Mühlen- 1aus, alle brachten festliche Herzen und 1Bßlust und Trinklust und Tanzlust, und je marschierten wie auf den Speichen ines riesenhaften Rades heran, aber Jie Nabe war Kosiols Mühle, war er! ‚Kommt!“ lachte er, „Hochzeit! Hoch- zeit!“ (Fortsetzung folgt)