Stockacher Tagblatt

Rok: 1924 Strona: 256 Słowa kluczowe: Pilchowitz Oryginał

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Podsumowanie treści

Dokument zawiera wiadomości i relacje z różnych miejscowości w Niemczech, opisuje lokalne wydarzenia, takie jak koncerty, spory pracownicze, plany regulacji ruchu drogowego, oraz przypadek napadu rabunkowego w pobliżu miejscowości Pilchowitz i inne drobne raporty.

Tłumaczenie szczegółowe

Pilchowitz

  • W dniu 27 sierpnia grupa podróżująca do klasztoru Pilchowitz została napadnięta przez bandytów w pobliżu polskiej granicy, w lesie niedaleko Pilchowitz.
  • Napastnicy obrabowali ofiary z pieniędzy i niewielkich wartościowych przedmiotów.
  • Pomimo napadu, poszkodowani mogli kontynuować podróż do klasztoru Pilchowitz bez odniesionych obrażeń fizycznych.

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            eichtung, die, wie ich neulich aussprach, vielleicht hütte epoche⸗ 
machend sein können — aber daneben wird in dieser neuen 
Bank, vornehmlich gestützt auf das Recht der Kooptation 
owelches die ausländischen Mitglieder des Generalrats haben 
die Geldmacht sich geltend machen — vielleicht zunächst nicht 
aAllzu bedenklich, — die sich schon heute zutrauen, bestimmend 
auf die Geschicke der Menschheit einzuwirken. Warten wir 
es ab, wie es kommt. Das Prophezeien ist ein schlechtes 
Geschäft. Aber überlegen wir uns, was die einzelnen Be— 
stimmungen des Bankgesetzes bedeuten und bewirken können. 
Und wir werden vielleicht Entwickelungen, die drohen, recht⸗ 
zeitig erkennen, Möglichkeiten, die sich bieten, nützen und 
nicht unvorbereitet sein, wenn unsichtbare Fäden von hier aus 
n die Bahn der Weltgeschichte eingreifen. 
Aus der engeren Heimal 
*s Stockach, 2. Sept. Das Stadtgartenkon— 
zert der hiesige Stadtkapelle unter W. See— 
bachers Leitung hatte wiederum recht vorzügliche Leist— 
ungen aufzuweisen. Das erschienene Publikum war für 
diesen musikalischen Genuß sehr dankbar. 
EStockach, 2. Sept. In den Lohnstreitigkeiten zwi⸗ 
schen Arbeitgebern und Arbeitnehmern der Metallindustrie 
des Seekreises wurde am Donnerstag ein Schiedsspruch 
gefällt, demzufolge der Stundenlohn für alle über 24 
Jahre alten Arbeiter um 8 Pfg. erhöht wird. Darnach 
erhalten gelernte Arbeiter 55,6 Pfg., Facharbeiter 52,8 
Pfg. Spezialarbeiter 49,6 Pfg., ungelernte Arbeiter 47 
Pfg. jeweils pro Stunde. Da dieser Schiedsspruch ledig— 
lich vonseiten der Lohnkommission angenommen, von den 
Unternehmern aber abgelehnt wurde, muß nun der Landes— 
schlichter die Entscheidung fällen. 
() Stockach, 2. Sept. September. Geheimnis— 
»olle Wetterpropheten behaupten, daß wir im Dezember 
eine unsinnige Hitzwelle erleben werden, und daß mit dem 
diesjährigen ewigen Regen nur noch bis zum ersten Ad— 
ventsonntag zu rechnen sei. Den Kurgästen sollte es deshalb 
mit der Abreise nicht so sehr eilen und auch die Winzer 
können Kaffeemühle und Nußknacker beiseite lassen, die 
bei der heurigen Traubenreife nötig scheinen. „Im Was— 
ser ist Heil“, steht auf einem Stein geschrieben. Darum ist 
es in diesem heilsamen Jahr fast so ziemlich gleich, ob 
einer die Schuhe in den Bodensee stellt oder auf dem 
Marktplatz Fußbäder nimmt, wie die Irma und der 
Fränzle. Zwei Wochen vor Maria Geburt, sind auch be— 
reits die Schwalben furt. Nicht einmal Fliegen und Schna— 
ten hat es in diesem traurigen Sommer gegeben, keinen 
Hobixer oder Schmetterling. Auf dem nassen Heustock riech! 
es nach Trostlosigkeit, beim Bohnenbrätschen und Hopfen— 
zupfen stehen alle Schnäbel still, es hat der Menschhei 
das Gehirn verregnet. Aus dem Gebirge sieht man die 
fröstelnden Sommerfrischler herunterkommen, wo sie in 
Nebel und Schnee beim roten Tiroler Trost gesucht hatten. 
Die Damen wickeln Hals und Genick in Wolle und Watte 
und denken reumütig an den schönen warmen abgeschnit 
tenen Weiberzopf. Jetzt sitzen sie noch einen Tag an den 
Bodensee. wo alle die glänzenden Farben von Wasser 
ind Luft so grau geworden sind wie alte Wagenschmiere 
Sie wärmen sich an Tischfüßen und heißen Schweinswür 
sten, blasen sich Trübsal und Zigarrenrauch ins Gesicht, 
und stecken die Nase in Kursbuch und Kalender. Inzwi— 
schen liegt wieder ein Sommer voll Hoffnung im Wasser 
kübel, und wir reden schon von 1925. Das ist eine heitere 
Jahreszeit! (Msbg. GEdbol.) 
(E) Orsingen, 30. Aug. Gestern wurde der Sattler— 
meister Christian Stehle, ein in der ganzen Seegegend 
bekannter ungemein fleißiger und geschickter Handwerker 
unter zahlreicher Beteiligung im Alter von 73 Jahren 
zu Grabe getragen. Als junger, strebsamer Handwerks— 
bursche kam er auf seiner Wanderschaft hierher und ver— 
heiratete sich Ende der 7TOer Jahre mit einer hiesigen 
Bürgerstochter. Es ist ein tragisches Geschick, das über 
seiner Familie waltete. So starben innerhalb vier Mona— 
ten zuerst seine Tochter, die verheiratete Math. Buhl, 
letzteren Haushälterin an einem Schlaganfall, darauf die 
infolge eines Unterleibsleidens, kurze Zeit darauf des 
Frau des oben Genannten im Alter von über 80 Jahren, 
und kaum vier Wochen darauf folgte ihr ihr Mann in— 
folge eines Herzschlages. Allgemeine Teilnahme wird den 
Hinterbliebenen entgegengebracht. 
: Orsingen, 1. Sept. Letzter Tage erhielt unse 
Dorf unerwartet Einquartie rung durch eine Abteil— 
ung Konstanzer Reichswehr in der Stärke von 40 -50 
Mann. Im Gasthaus zum Hecht dahier war das Mittag— 
essen bestellt. Nach einer Felddienstübung, die sich haupi— 
sächlich auf bewaldetes Gelände erstreckte, zogen die Vater— 
landsverteidiger am nächsten Morgen wieder ab. Wie 
oderlautet, soll in diesem Monat eine größere Uebung in 
unserer Gegend stattfinden. 
SAus dem Bezirk, 1. Sept. Innerhalb der Reichs— 
derkehrsbehörden beschäftigt man sich mit der Frage, in— 
wieweit die Bestimmungen über die Geschwindig 
keitsgrenze für die Kraftfahrzeuge einer Re— 
gision unterzogen werden sollen. Es händelt sich dabei ins 
vesondere darum, daß nach den jetzigen Bestimmungen 
des Reichsgesetzes über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen 
den einzelnen Gemeinden die Begrenzung der Höchstge— 
schwindigkeit für Kraftfahrzeuge innerhalb. ihres Ge— 
bietes üherlassen ist. Das Reichsgeseß über den Verkehr 
mit Kraftfahrzeugen sieht im allgemeinen innerhalb ge— 
schlossener Ortsteile eine Höchstgeschwindigkeit von 30—40 
Kilometern in der Stunde vor. In besonders gearteten 
Fällen können die Gemeinden durch eine besondere Ver— 
ordnung die Höchstgeschwindigkeit unter dieser Grenze hal⸗ 
cen. Dies ist von einer Reihe von kleinen Gemeinden dazu 
gebraucht worden, die Geschwindigkeitsgrenze auf ein un— 
zulässig niedriges Maß bis zu 15 und 10 Kilometer in 
der Stunde herabzusetzen, um sich dadurch aufgrund der 
zahlreichen Verfehlungen bei der Durchfahrt von Kraft- 
wagen einen geschäftlichen Vorteil zu verschaffen, da eine 
zwingende Notwendigkeit für eine solch niedrige Geschwin— 
digkeitsgrenze vielfach nicht vorlag. Gegen diese Aus— 
wüchse, die teils fiskalische, teils politische Ursachen haben, 
gedenken sich die Reichsverkehrsbehörden zu wenden, um 
die diesbezüglichen Rechte der Gemeinden zu beschneiden 
Es ist geplant, daß im allgemeinen unter eine Grenze 
von 26 Kilometern nicht heruntergegangen werden darf. 
) Vom Krebsbach, 1. Sept. Die Fruchternte ist 
iun endlich mit Ach und Krach unter Regen und Sonnen⸗ 
chein unter Dach gebracht und das Dreschen hat bereits 
»egonnen. Wie in anderen Gegenden, fiel dieselbe nach 
Zualität so gering aus, wie selten in einem Jahr. Für 
die zurzeit mit Oehmden beschäftigten Landwirte wäre 
zeständig warmes Wetter dringend wünschenswert, da in— 
olge des vielen Regens die Wiesen einen reichen üppigen 
sraswuchs zeigen. 
X Vom Lande, 1. Sept. Lange Jahre hat im deut 
hen Volke jeder Sparsinn geruht; die Zeiten der In— 
lation, der überstürzenden Geldentwertung machten es 
»infach unmöglich, ein paar Groschen zurückzulegen. Mit 
der Einführung der Rentenmark jedoch begannen sich gauch 
in den breiten Massen wieder die gesunden Triebe der 
Zparsamkeit zu regen, wo es möglich wurde, kehrte der 
leine Mann zu seinen alten Gepflogenheiten zurück und 
zegann wieder an spätere Zeiten zu denken. Natürlich 
hat sich bisher die Spartätigkeit in der Bevölkerung durch 
zie überaus große Notlage des einzelnen in sehr engen 
Hrenzen gehalten, immerhin kann doch heute festgestellt 
verden, daß der Einlagebestand der deutschen Sparkassen 
die erste Goldmilliarde wieder erreicht hat. Das ist zwar 
nur der zwanzigste Teil ihres Vorkriegseinlagebestandes, 
aber immerhin noch ein erfreuliches Zeichen dafür, daß 
hdie trüben Zeiten der Inflation und ihre noch trüberen 
kErscheinungen überwunden sind. 
Freiburg, 1. Sept. Kreisschulrat Dr. Wintermantel 
1 Dffenburg wurde zum Stadtschulrat in Freiburg, 
Ztadischulrat Paul Frank in Freiburg zum Kreisschul 
rat in Offenburg ernannt. 
Vom Breisgan, 1. Sept. Die vor einiger Zeit zum 
Ausdruck gebrachte, damals wohlbegründete Hoffnung 
der Imker auf ein gutes Honigjahr durch Eintritt der 
Tannentracht hat leider das anhaltend schlechte Wetter 
dieses Sommers zunichte gemacht, und die Imker verzeich— 
ien im allgemeinen nur mäßige Erträgnisse, die vielfach 
einer Mißernte gleichkommen. In 'den meisten Fällen 
zehrten die Bienen in den regenreichen Wochen wieder 
nif, was sie an wenigen schönen Tagen eingetragen hat— 
en. Die Imker sind deshalb jetzt schon vielfach auf künst- 
che Fütterung angewiesen. 
Rastatt, 1. Sept. 75 Jahre sind in diesen Tagen 
erflossen, daß hier in Rastatt nach der Kapitulation 
er ehemaligen Bundesfestung vor den Preußen in dem 
Jahre 1849 die standesgerichtlichen Urteile vollzogen wur— 
en. Im ganzen wurden hier 47 öffentliche Arteile gefällt, 
vopon 19 durch Erschießen vollstreckt wurden — am 25. 
August gleich drei, andere Gefangene wurden zu Zucht— 
zausstrafen verurteilt. In Mannheim fanden zur gleichen 
zeit 21 und in Freiburg 26 Verurteilungen statt — im 
sanzen Lande Baden LA, wovon fast die Hälfte aktive 
Zoldaten, darunter sieben Offiziere, waren. Sonst waren 
ille Stände und Berufe vertreten. An jene Zeit erinnert 
zie kürzlich vorgenommene Straßenbenennung nach dem 
stamen zweier Männer, von denen der eine Karl Schurz, 
der nachmalige berühmte deutschamerikanische Politiker 
als Bonner Student die revolutionäre Bewegung mit— 
nachte und bei der Kapitulation der Festung gefangen 
hansjakob, der bekannte Pfarrer und Volksschriftsteller, 
hier damals seine Gymnasienstudien absolvierte. Hans— 
akob starb 1916, während Karl Schurz, der sich als 
Zchriftsteller, Offizier und Politiker in beiden Erdteieln 
inen Namen machte, 1906 in Newyork verschieden ist. 
Er konnte im Jahre 1849 fliehen und nach Ameriko 
ntkommen. 
Pforzheim. Die Annahme der Londoner Abmachun— 
gen durch den Reichstag wurde auch hier mit Erleichterung 
Hegrüßt. Sie löste alsbald in der Industrie eine greif— 
obare praktische Wirkung aus. In einzelnen Schmuckwaren⸗ 
fabriken, wo Kurzarbeit herrscht, wurde den Arbeitern 
am Freitag mitgeteilt, daß in der kommenden Woche 
die Arbeitszeit wieder verlängert werden wird. 
Vermischles 
Vom Deutschen Sängerfest in Hannover 
iegen Berichte vor, wonach die süddeutschen Sänger über 
Empfang und die Eindrücke in Hannover sehr befriedigt sind, 
die „harten Eindrücke“ der etwa 12-stündigen Fahrt in den 
reils 4a„Jsassewagen der Sonderzüge wurden vom unverwüst— 
ichen Sängerhumor verwischt. Da auch der Wettergott am 
Zamstag ein Einsehen hatte, so konnte sich ungehindert 
»ei den Gästen jene Sängerstimmung einnisten, die das 
gute Gelingen des großen, riesenhaft gewachsenen Unter— 
nehmens im voraus sicherte. Nicht zuletzt trug die wohl 
rnicht laute, aber trotzdem warme Herzlichkeit der Einwohner— 
ichaft zur Stimmung bei. Die Ausschmückung der Straßen 
hätte man sich nicht reicher denken können. Dabei mußte 
den Süddeutschen das nahezu gänzliche Fehlen der Farben 
der Republik sofort in die Augen fallen — für den, der 
den Hannoveraner kennt, keine Ueberraschung. Die Be— 
rüßungskonzerte bildeten eine glückliche Anlage des ganzen 
zrogramms wie der ausführenden Kräfte; es war ein Auf— 
akt voll Schönheit, edler Tiefe und Würde. Die erste Ge— 
amtaufführung der Sängermassen am Sonntag Vormittag 
var eine unvergeßliche Kundgebung. Nachmittags 3 Uhr 
setzte sih der große Festzug in Bewegung, der an vier 
Stunden dauerte, auch die badischen Sänger in der ersten 
dälfte des Zuges fanden begeisterte Begrüßung. Reichspräsi—- 
dent Ebert sandte ein herzliches Telegramm. — Eine be— 
ondere Bedeutung erhielt die zweite Hauptaufführung am 
Montag durch die Mitwirkung des Badischen Sängerbundes, 
der unter der Leitung des verdienstvollen Musikdirektors 
d. Weidt-Heidelberg sich einen starken und nachhaltigen Son— 
»ererfolg holte. Schon die Wahl des Liedes „O Schwarz 
wald, o Heimat“ war ein glücklicher Griff. Die Wiedergabe 
dieses volkstümlichen Liedes überstrahlte manchen recht schwie 
rigen Kunstchor — und zwar dashalb, weil das innige Hei 
natbewußtsein hineingelegt wurde. 
Der Tod im Gebirge. Aus Kufstein wird ge 
neldet, daß bei der Besteigung des Predigtstuhls der 
stürnberger Ingenieur Schmid zehn Meter unkerhalb des 
Hipfels an Erschöpfung gestorben ist. — Wie aus Kaprun 
berichten wird, ist bei dem Uebergang zum Mosererboden 
am Schwarzköpfl der 20jährige Wiener Student Thierer 
infolge starken Neuschnees und des schlechten Wetters 
aus Erschöpfung liegen geblieben und konnte nur mehr als 
Leiche geborgen werden. — Wie aus Innsbruck gemeldet 
wird, wird im Passeier Gebirge seit dem 20. August 
der 18jährige Arnold Griesemann aus Imst und ein reichs⸗ 
deutscher Bergsteiger, Mitglied der Sektion Stuttgart des 
deutsch⸗üsterreichischen Alpenvereins, vermißt. Beide waren 
von der Augsburger Hütte bei Landeck in der Richtung zur 
Passeier Spitze gewandert und sind nicht mehr zurückge— 
ehrt. Man vermutet, daß sie einem Schneesturm zum 
Opfer gefallen sind. 
Mars und Jun gfrau. Wir lesen in der „Neuen 
Zür. Itg.“: Der kritische Moment ist vorbei! Es war 
ine furchtbare Sturm- und Schneenacht, als am letzten 
Freitag zum Samstag über den Berneroberlandriesen die 
zrößte Marsnähe sich vollzog. Anstelle des rotgleißenden 
Sterns nahmen die Wehrufe dreier führerlosen Touristen 
am Joch alle Sinne gefangen; sie kämpften mit dem wei— 
zen Tod und einer mußte sterben trotz aller guten Hilfe 
in dieser grausigen Nacht. Unsere stolze Jungfrau ist glück⸗ 
ich, daß der rote „Freier“ nun rasch wieder von hinnen 
zieht; sie hat ihn nie leiden mögen und heute hebt sie 
endlich wieder einmal ihren dunklen Schleier vor lauter 
Freude, daß der Spuk für immer von dannen zieht. In 
der Tat! Diese heurige Marsnähe war eine Bluffzeit 
ohnegleichen. Wie so ganz anders die große Vorzeit pon 
1377, da die ganze astronomische Welt im August durch 
ie herrliche Entdeckung, der zwei Marsmonde in höchste 
zpannung versetzt wurde. Bis zur Stunde hört man von 
roßen Entdeckungen in der diesjährigen Marsnähe noch 
lichts, vielleicht bringt der jetzige Monat bei guter Wit-⸗ 
erung das Ersehnte. 
Mitdem Dampfer,‚Regensburg'“ ist ein der 
ranzösischen Fremdenlegion in Nordafrika entwichener 
deütscher, namens Schütte aus Essen, in Geestemünde 
ngekommen. Schütte hat sich vor vier Jahren zum Wie— 
eraufbau Nordfrankreichs zur Verfügung gestellt und 
ourde mit etwa 200 Mann nach Meßt transportiert. Hier 
nußten er und seine Gefährten ein in französischer Sprache 
bgefaßtes Formular unterschreiben, von dessen Inhalt 
ie nichts wußten und das offenbar eine Verpflichtung für 
zie Fremdenlegion darstellte. Hierauf wurden sie nach 
Marseille und dann zur Fremdenlegion in Afrika abtrans⸗ 
»ortiert. Erst nach vier Jahren hat Schütte mit vier 
inderen Kameraden einen Fluchtversuche unternommen, 
er leider nur ihm allein glückte. Nach abenteuerlichen 
Fahrten gelangte er mit einem Schiff nach Aberdeen und 
sier mit dem Dampfer nach Geestemünde. 
Schweres Automobilunglück. Mittwoch Nacht 
reignete sich beim Bahnübergang der linksufrigen Zürich— 
eebahn in Rüschlikon eine schweres Automobilunglück. 
die Barrierenwärterin hatte die Barriere nicht gezogen. 
zmm Moment, als der letzte Zug kurz vor 12 Uhr in die 
3traßenkreuzung einfuhr, kreuzte eben ein Automobil 
»as Geleise. Es wurde von der Lokomotive erfaßt, zumteil 
ertrümmert, und in seinen Trümmern eine Strecke weit 
vor sich hergeschoben. Von den beiden Insassen des Autos 
var der Lenker und Eigentümer, Baumeister Otto Bucher 
aus Luzern sofort tot, sein Begleiter, Architekt Anton 
Köppel aus Luzern gab noch Lebenszeichen von sich, Er 
jatte eine schwere Schädelfraktur und starb auf dem 
Transport nach Thalwil. Die Schrankenwärterin ist 
ierhaftet. 
Zahnärzte-Krieg. In der von Schweizergebiet 
zollständig umschlossenen badischen Gemeinde Büsingen 
zing es in den letzten Tagen sehr lebhaft zu. In den In— 
lationsjahren hatten sich hart an der Grenze vier Zahn— 
echniker niedergelassen, die offenbar in der Lage 
varen, billiger zu arbeiten als die Zahnärzte in Schaff⸗ 
hausen. Den Arbeitern aus Büsingen wurde nun, wie in 
hen „N. J. N.“ zu lesen ist, bedeutet, es werde die Paß— 
ontrolle wieder eingeführt werden (7), wenn in Büsingen 
zie Zahntechniker nicht das Feld räumten. Unter dem 
Drud des Büsinger Gemeinderats zogen nun zwei Zahn— 
echniker von B. fort, die beiden anderen ließen sich aber 
ucht vertreiben. Daraufhin drang in der letzten Woche 
ine Anzahl Arbeiter in das Haus eines der Zahntechniker 
ind zertrümmerte die Einrichtung. Als dies nichts nützte, 
viederholte man die Demonstration und man ging dabei, 
zegen den Zahntechniker gewaltsam vor. Der dadurch ver⸗ 
ibte Landfriedensbruch dürfte für die Beteiligten recht 
chlimme Folgen haben. Die Schaffhauser „Arbeiterzei 
ung“ macht die Regierung des Kantons Schaffhausen 
ür die Vorfälle verantwortlich, weil sie durch ihre Droh— 
ingen die Arbeiter von Büsingen aufgehetzt habe. Die 
zerschiedenen Versuche, der Büsinger Einwohnerschaft, 
Z„chaffhausener zu werden, sind bis jetzt gescheitert. 
Der Ordensgeneral der Barmherzigen 
Brüder, welcher die schlesische Ordensprovinz besucht, 
vurde in Begleitung seines Sekretärs und des Provinzials 
der Barmherzigen Bruder in Breslau am 27. August abends 
uuf der Fahrt in dem von einem Wohltäter zur Verfügung 
gestellten Auto im Walde in der Nähe von Pilchowitz an 
der polnischen Grenze von Wegelagerern überfallen. Nach 
Abnahme des Geldes und der wenigen Wertsachen konnten 
die Ueberfallenen ohne körperliche Verletzungen die Fahrt 
iach dem Kloster Pilchowitz fortsetzen 
tchafis⸗Zeitung 
Heidenheim, 27. Aug. Schafmarkt.) Der Markt 
war sehr gut befahren. Es wurden beigeführt 1592 Stück, 
»erkauft 1492; Gesamterlös 35 750 Mark. Höchster Preis 
ür ein Paar 74 Mark, niederster Preis 24 Mark, Durch— 
chnittspreis für ein Stück 22 Mark. In Schäferkreisen 
rechnet man damit, daß die Märkte im September und Ok— 
tober sehr stark beschickt sein werden. 
— Außerordenthich gute Hopfenernte in 
Bayern. Nach den Mitteilungen aus den Hopfengegenden 
Bahyerns ist in diesem Jahre mit einer außerordentlich guten 
hopfenernte zu rechnen. 
EStaufen. In den Weinorten Ehrenstetten, Kirchhofen, 
und Pfaffenweiler rechnet man lt. Staufener Tageblatt mit 
ainem nicht ungünstigen Herbstertrag. Für Ehrenstetten nimmt 
man einen ziemlich guten, für Kirchhofen einen mittleren 
41.