Unser Oberschlesien

Rok: 1962 Strona: 19 Słowa kluczowe: Pilchowitz Oryginał

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Podsumowanie treści

Artykuł przedstawia historię seminarium w Pilchowicach, które planuje obchody swojego 40-lecia istnienia.

Tłumaczenie szczegółowe

Seminarium w Pilchowicach-Raciborzu 1922

  • Wydarzenie: 40-lecie egzaminu zakończenia studiów.
  • Data: Egzamin końcowy odbył się 22 lutego 1922 roku w Raciborzu.
  • Zjazd Jubileuszowy: Zorganizowany zostanie zjazd w dniach 23-26 kwietnia 1962 roku w Düsseldorfie.
  • Kontakt: Zainteresowani mogą kontaktować się z głównym nauczycielem R. Schlegelem, Dressen przy Weiler/Allg., lub z obernauczycielem Hansem Porsche, Lindenberg/Allg., Hochgrat-Straße 26.

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            UNSER OBERSCHLESIEN 
Nr. 3, vom 1. Februar 1962. Seite 3 
ALLEN. 
Solidarität auf allen Gebieten notwendig! 
ı;tiker in Bonn und Berlin 
ıus aller Welt. Zum Zeichen, daß man 
lem Personenkult abgeschworen hat, 
igurieren Nikita Siergiejewitsch Chru- 
chtschew (67) und Wladyslaw Gomulka 
56) an erster und zweiter Stelle. Nicht 
5 wichtig wie ihr Gomulka erschien ir 
ahre 1961 den Warschauer Kommunister 
ohn Fitzgerald Kennedy (44), der Präsi- 
‚ent der USA, der aber immerhin an 
ritter Stelle erscheint, also doch noch 
vichtiger war, als die Kosmonauten 
‚agarin und Titow, die sich in den vier- 
ın Platz teilen müssen. Der englische 
'remier. Harold Macmillan und Charles 
e Gaulle schließen dann vor dem fideler 
)astro die erste Hälfte der „Weltpromi- 
‚enz 1961“ ab. Dr. Konrad Adenauer (86) 
st immerhin noch an 13, Stelle hinter 
Aoise Tschombee erwähnt, und es zeigt 
‚on politischem Weitblick der polnischen 
langlistenmacher, daß sie Bourguiba, Nas- 
er, Goulart und Souvanna Phouma, letz- 
eren trotz seines Fürstenranges, noch hin- 
er dem Bundeskanzler rangieren ließen 
Den Statthalter Moskaus in Pankow, 
Nalter Ulbricht, den Garanten der polni- 
chen West-„Grenze“, sucht man verge- 
jens in dieser Rangliste. Von ihm sprach 
nan 1961 in Warschau nicht mehr. Ist das 
‚uch politischer Weitblick? Hat Warschau 
len. Genossen Ulbricht schon abgeschrie- 
‚en? -g 
Dr. Karl Kasperkowitz 7 
Jer Stadtkämmerer von Beuthen O0/S 
Am 9; Januar 1962 ist in Frankfurt a. M., 
Jiedenau 55, Dr. Karl Kasperkowitz, 
in in weiten Kreisen bekannter Ober- 
:hlesier, unerwartet im Alter von 74 
ahren in die Ewigkeit abberufen wor- 
len. Der Verstorbene wurde 1887 als Älte- 
ter einer kinderreichen Lehrerfamilie in 
Zeuthen O/S geboren. Er studierte in 
3reslau und Marburg (Lahn) und nahm 
Js Infanterieoffizier, ausgezeichnet mit 
lem EK I, am 1. Weltkrieg teil. Von 1919 
»xis 1933 bekleidete er das Amt eines 
jtadtrates, später das des Stadtkämmerers 
einer Heimatstadt, Besondere Verdienste 
at er sich beim Aufbau des Beuthener 
nd oberschlesischen Wohlfahrtswesens er- 
‚örben. Als Kommunalpolitiker war er 
ine weithin bekannte und geschätzte 
’ersönlichkeit. Aus politischen Gründen 
erließ er 1933 seine Heimatstadt und 
wurde in Breslau als Rechtsanwalt und 
Votar tätig. Den Breslauer Festungskampf 
m 2. Weltkrieg erlebte er bis zum bitte- 
'en Ende mit. Sein leidvoller Flüchtlings- 
veg endete zunächst in Marburg (Lahn). 
jpäter wurde er zum Bürgermeister von 
ffenbach a. M. gewählt. Seit 1950 wirkte 
ır unermüdlich in Frankfurt a. M. wiede- 
‘um als Anwalt und Notar. Oberschlesien 
ıat einen seiner Heimat tief verbunde- 
ıen Sohn verloren. Vielen seiner Lands- 
eute wird er in Dankbarkeit und Ver- 
”hrung unvergessen bleiben. 
Das deutsch-englische Verhältnis — Zu den Besuchen britischer P 
dod — Nach dem Besuch des britischen 
?Premierministers Harold Macmillan 
und seines Außenministers Lord Home 
bei Bundeskanzler Dr. Adenauer kann mit 
3efriedigung festgestellt werden, daß die 
Jeutsch-britischen Beziehungen weiter ge- 
vestigt werden konnten. Daran kann 
offenbar auch Lord Beaverbrooks „Daily 
Express“ nichts ändern, der in den Tagen 
ı1or dem Besuch in schöner Einmütigkeit 
mit Radio Moskau wieder einmal in übel- 
ster Deutschenhetze machte und so die 
\tmosphäre zu trüben bemüht war. Daß 
Inglands Opposition in bezug auf die 
Deutschlandpolitik eine von der Regierung 
abweichende Haltung einnimmt, hat erst 
kürzlich der Besuch Hugh Gaitskells 
in Berlin bewiesen, wo er selbst angesichts 
der Mauern von den liebgewonnenen 
Labour-Vorstellungen eines „gewissen 
Grades der Anerkennung“ des Zonenregi- 
mes nicht lassen konnte, was wiederum 
bestimmte Rückschlüsse auf die Einfluß- 
möglichkeit des linken Labour-Flügels zu- 
aß“ 
edoch abgelehnt werden, eine deutsche 
)»ntwicklungshilfe an Common- 
ealth-Staaten in Asien oder Afrika über 
‚„ondon zu leisten, Die Bundesrepublik 
at nämlich neben ihren großen finan- 
jellen Belastungen für die Sicherheit, die 
mntwicklungshilfe und Berlin auch die 
'flicht, den Geschädigten des Krieges, vor 
lem den Vertriebenen und Flüchtlingen, 
hren Verlust in angemessenem Umfang 
u ersetzen, Erst kürzlich hat der hervor- 
agende Kenner der deutschen wirtschaft- 
chen und sozialen Verhältnisse der 
fachkriegszeit, Prof. Dr. Dr. Nöll von der 
Tahmer, der zu den geistigen Vätern 
es Lastenausgleichs zählt, die Leistungen 
n die Vertriebenen und Kriegssachge- 
chädigten zu den Aufwendungen in Be- 
jehung gestellt, die der Bund im Rahmen 
er Entwicklungshilfe. offenbar mühelos 
ufzubringen vermag und aufzubringen 
»ereit ist. Mit Recht hat er nachdrücklich 
‚jefordert, daß seit 1962 sehr viel höhere 
Aittel für den Lastenausgleich bereit- 
‚estellt werden müssen; unbestreitbar sei 
‚je Bundesrepublik hierzu wirtschaftlich 
n der Lage. Prof. Nöll von der Nahmer 
erlangte, daß man nicht immer von „För- 
erung der Eigentumsbildung“ predigen, 
ändern zunächst einmal dafür sorgen 
olle, diejenigen, „die ihr Eigentum den 
;iegern des Zweiten Weltkrieges über- 
assen mußten“, für ihre Verluste zu ent- 
hädigen. 
Und noch eines darf nicht übersehen 
‚erden. Großbritannien hat seine Wünsche 
ur Entlastung seiner Zahlungsbilanz mit 
em Hinweis auf die Solidarität 
er Partnerschaft _ angemeldet. 
Mese Solidarität muß jedoch auf allen 
‚ebieten gelten, auch hinsichtlich der 
olitischen Anliegen der Bundesrepublik 
nd des gesamten deutschen Volkes, das 
uf eine Wiederherstellung der staatlichen 
‘inheit Deutschlands -— ganz Deutschlands 
nd nicht nur eines durch die Oder und 
Teiße begrenzten Torsos — in Frieden 
nd Freiheit drängt. Lord Home wird den 
/idersinn der Teilung gespürt haben, als 
rin Berlin weilte und Ulbrichts jüngste 
rchitektonische Schöpfung betrachten 
onnte, genau so, wie es Gaitskell und 
ine ganze Anzahl ausländischer Politiker 
espürt haben mögen, als sie an der Ber- 
ner Mauer weilten, Der Standpunkt der 
ritischen Regierung in der Oder-Neiße- 
°‘rage ist korrekt. Dennoch war es an- 
esichts der Haltung eines breiten politi- 
;hen und Presse-Lagers in England an- 
‚ebracht, daß die Vertriebenen auch den 
3onner Besuch der britischen Politiker 
um Anlaß nahmen, für die Gemeinsam- 
:eit der deutsch-britischen Interessen 
1ıch auf diesem Gehiet zu demonstrieren. 
Vie schon anläßlich des Besuchs Gaitskells 
a Berlin postierte sich eine Anzahl von 
Teimatvertriebenen mit Spruchbändern 
nd Transparenten, auf denen die Besei- 
gung der Oder-Neiße-Grenze und die 
‚ewährung des Selbstbestimmungsrechts 
efordert wurden, entlang der Straßen, 
äe die Suite des britischen Premiers auf 
hrer Fahrt ins Bundeskanzleramt nehmen 
außte, und demonstrierten auf diese Weise 
laß auch das deutsche Volk Probleme hat 
u deren Lösung die Solidarität seiner 
’artner unerläßliche Vorausseizung ist. 
B. K. 
Polnische Rangliste‘ 
Zum Jahresende veröffentlichte. die 
Jnische Parteizeitung „Trybuna 
‚„obotnicza“ mit Bildern und kurzen Tex- 
en dazu eine Liste derjenigen Persönlich- 
eiten, die im vergangenen Jahr .interes- 
ant und wichtig genug waren, daß man 
on ihnen „sprach“. 
Die Liste umfaßt 18 Persönlichkeiten 
Macmillan hingegen hat sich von seinem 
Gespräch mit Dr. Adenauer — es war das 
neunte dieser Art — sehr zufrieden ge- 
zeigt, wenn auch die Übereinstimmung 
nicht vollständig, sondern — wie das 
Kommunique besagt — „weitgehend“ war. 
Jas läßt auf offengebliebene Fragen 
schließen, die weniger in der großen Linie 
der Deutschlandpolitik als vielmehr auf 
dem Gebiet der Finanzpolitik zu suchen 
sind. Englands chronisch defizitärer Zah- 
lungsbilanz. sol] durch eine kräftige Mark- 
spritze auf die Beine geholfen werden. 
Nun war es das Hauptanliegen der bri- 
*ischen . Staatsmänner, daß die Bundes- 
republik zum Teil oder ganz jene 70 Mil- 
lionen Pfund (etwa 770 Millionen DM) 
übernehmen soll, die Großbritannien jähr- 
lich in D-Mark zur Unterhaltung seiner 
Xheinarmee ausgeben muß. Dazu ist es 
ıllerdings nicht gekommen; und das ist 
zuch richtig so, denn die britischen Sol- 
Jaten zwischen Rhein und Elbe sind 
schließlich nicht mehr Besatzungstruppen, 
Jie „aus dem Lande“ leben, sondern 
lienen ebenso sehr dem Schutz ihres 
Ieimatlandes in der Bundesrepublik. Et- 
was anderes ist es, wenn der Bundes- 
zanzler seinem britischen Gast zusagen 
xonnte, größere Rüstungskäufe für die 
Bundeswehr in England durchzuführen 
und die Engländer für die der Bundes- 
wehr zur Mitbenutzung bereitgestellten 
Einrichtungen zu entschädigen. Eine Ende 
Januar beginnende KExpertenkonferenz 
wird Einzelheiten und die Höhe des Be- 
Irages — man spricht von 650—750 Mil- 
ionen DM jährlich — aushandeln, 
Aus grundsätzlichen Erwägungen muß 
a a ER E ) 
Die Leiden der Südtiroler 
Nach schweren Mißhandlungen ım 'talienischen Gefängnis gestorben 
Der Südtiroler Bauer Anton Gost- 
er ist — am 7. Januar im Bozener Ge- 
ängnis gestorben. Als Todesursache wurde 
‚on den Behörden Herzinfarkt angege- 
‚n, während in ersten Berichten von 
"ner Embolie die Rede war. 
Es ist dies bereits der zweite Fall, daß 
n Südtiroler Häftling plötzlich im Ge- 
ingnis starb. Am 22. November letzten 
ıhres ist der 26jährige Franz Höfler, 
jenfalls im Bozener Gefängnis, nach 
-ntlicher Mitteilung an einer Gehirn- 
nbolie gestorben. 
Die Österreichische Presse unterstellte 
jehr oder weniger offen, daß Höflers 
‘od die Folge von Mißhandlungen im 
jefängnis war. Höflers Eltern haben 
ıach einer Meldung damals gesagt, ihr 
john habe sein ganzes Leben lang nicht 
ie geringste Krankheit gehabt. 
Die Südtiroler Zeitung „Dolomiten“ 
aröffentlichte die Fotokopie eines Brie- 
es Gostners, den er am 16. August 1961 
n seinen Verteidiger aus dem Gefängnis 
aschrieben hat. 
Der angeblich einem Herzinfarkt erle- 
‚ene Häftling beschreibt in dem Brief 
ınter anderem, wie er am 18, Juli 1961 
ron drei italienischen Carabinieri gefes- 
elt aus dem Gefängnis in die Kaserne 
‚on Brixen gebracht wurde. Dort habe 
man ihn bis zum nächsten Vormittag un- 
aınterbrochen verhört und geschlagen. Er 
nabe mit den Händen über dem Kopf 
unter einer Quarzlampe über vier Stun- 
Jen ununterbrochen an der Wand stehen 
müssen. Man habe ihm beißende Insek- 
ten angesetzt und ihn an den Haaren 
gezogen, wenn er ohnmächtig zu werden 
Ärohte. 
Wörtlich heißt es in‘ dem Brief: „Dann 
brachte man mich nach Eppen, wo es 
noch weitaus schlimmer war. Man schlug 
mich so heftig, daß ich oft nicht mehr 
wußte, wo ich war. Man hat mich nackt 
ausgezogen, über einen Tisch gelegt, mit 
dem Kopf nach unten, und mir drei volle 
Stunden Salzwasser, vielleicht mit einer 
Säure gemischt, in Mund und Nase ge- 
schüttet, so daß man fast jede Minute 
glaubte, ersticken zu müssen, und das 
immer so lange, bis ich ohnmächtig war. 
Man schlug mich dann nieder, und dann 
ging es immer wieder aufs neue. Man 
drückte mir brennende Zigaretten in die 
Nasenlöcher und auf die Stirn, wo man 
noch heute die. Brandwunden erkennen 
zann.“ 
Die MDolomiten-Redaktion weist in 
anem Kommentar darauf hin, daß ein 
?eil der Schilderung Gostners mit Rück- 
icht auf jugendliche Leser nicht veröffent: 
icht warden sel. 
'ahren 1960 und 1961 auf rund 36 000 
)rotz der gesetzlichen Zulassung solcher 
hirurgischen Eingriffe ist jedoch die Zahl 
ler heimlichen Abtreibungen kaum zu- 
ückgegangen. 11863 konnten im Jahre 
957 festgestellt werden. Im ersten Halb- 
ahr 1961 waren es immer noch 4510. Der 
j;olnische Staat hat zwar überall Bera- 
ungsstellen. für die Bevölkerung einge- 
ichtet. Doch, während die Beratungsstel- 
en leer bleiben, nimmt der Andrang zu 
len gynäkologischen Kliniken zu gg. 
Glückwünsche für Max Tau’ 
Für den Präsidenten der Bundesrepu- 
‚lik Deutschland sandte Dr. Hans 
]hard, Präsident des Bundesrates, an 
fax Tau in Oslo folgendes Telegramm: 
„Zu Ihrem 65. Geburtstag übermittle 
ch Ihnen meine aufrichtigsten Glückwün- 
che. Ich verbinde damit die Hoffnung, 
laß Ihnen noch viele Jahre segensreichen 
Wirkens für die Vertiefung des Verständ- 
isses zwischen den Völkern beschieden 
ein mögen “ 
Gelungene Mahnaktion in Bonn 
iO Vertriebenen-Plakate entlang der „Diplomaten-Rennbahn“ 
FR 
z 8 
PEUTSGL, 
:RAPAS * 
uw; 
% 
1, 
a 
„Vertriebenen-Plakate an Macmillans 
Weg“. Unter dieser Überschrift berichtete 
‚er Bonner’ „General-Anzeiger“ von einer 
)emonstration anläßlich des Besuches des 
ıritischen Premierministers Harold 
Zacmillan und seines Außenminister: 
‚„oTrd Home am 9. Januar in Bonn. Ent- 
ang der sogenannten „Diplomaten- 
tennbahn“ zwischen Bonn und Bad-Go- 
lesberg hatten Angehörige des Bundes 
ier Vertriebenen 40 Plakate an Bäumen 
ufgehängt. Sie zeigten auf englisch-rotem 
Iintergrund das schwarze Schema des 
lreigeteilten Deutschlands und die leuch- 
end weiße Inschrift: „Dreigeteilt? 
Viemals!“ Darüber hinaus waren 
ntlang der Straße Vertreter des Bundes 
jer Vertriebenen postiert, die Spruchbän- 
‘er und Plakate mit folgenden, zum Teil 
nglischen Anschriften trugen: 
Die Zukunft Berlins ist Deutschlands 
nd Europas Zukunft! — Vertreibung ist 
"ölkermord! Völkermord wird bestraft! 
Art. 2 UN Konvention) — Selbstbestim- 
nung ist keine bloße Phrase! (W. Wilson) 
— Ostpreußen, Schlesien sind keine Han- 
lelsobjekte! — Oder-Neiße — niemals 
jrenze! — Nachgiebigkeit verrät die Frei- 
‚eit! Selbstbestimmung auch für Deutsche! 
- Wahrer Friede wurzelt in Gerechtig- 
it! 
Es fiel auf, und die Bonner Lokalpresse 
estätige dies einmütig in ihren Berich- 
an, daß die britischen Staatsmänner und 
ır Gefolge aus den verhältnismäßig lang- 
am fahrenden Wagen aufmerksam und 
ıteressiert die Demonstration zur Kennt- 
is nahmen, die auch von den Straßen- 
assanten beifällig aufgenommen wurde. 
Bereits vier Tage vorher, am 5. Januar, 
/ar es anläßlich des Besuches des briti- 
chen Oppositonsführers Hugh Gaits- 
zells in Berlin vor der Kongreßhalle 
u ähnlichen Demonstrationen des dorti- 
'jen BAV-Landesverbandes gekommen, die 
‘Jleichfalls die Anerkennung der Mehr- 
;‚ahl der Teilnehmer einer Veranstaltung 
ler „Deutsch-Englischen Gesellschaft“ ge- 
unden haben 
Seminar-Prüfungsjahrgang Pilchowitz—Ratibor 1922 
Obere Reihe stehend von links: Böhnisch, Jagla, Przileski, Rocznik, Zenker (Georg), 
Piwowarski, Zenker (Paul), Morys, Benke, Sylvester; mittlere Reihe stehend: Gawlik, 
Schlegel, Kriesten, Kugler, Klein, Bittner, Porsche, Sedlaczek, Waida, Malik, Pikos, 
Weollny, Milde; untere Reihe sitzend: Eisfeld, Theinert, Weiß, Beier, Krömer (Seminar- 
direktor), Albrecht (Seminarlehrer), Christian, Schrammek, Hruschka, Gatzka. 
Der Seminar-Prüfungsjahrgang Pilcho- ruar 1922 in Ratibor statt, Anfragen an 
witz-Ratibor 1922 beabsichtigt, in den Hauptlehrer R. Schlegel, Dressen bei 
Osterferien (23. bis 26. April 1962) in Düs- Weiler/Allg., oder an Oberlehrer Hans 
seldorf sein 40jähriges Prüfungsjubiläum 5orsche, Lindenberg/Ailg,, Hochgrat- 
zu begehen. Die Prüfung fand am 22. Fe- *raße 26 
d TE 
‚Geburtenregelung” in Polen 
Im Jahre 1957 wurde in Polen durch 
;esetz die Schwangerschaftsunterbrechung 
ugelassen. Daraufhin wurden bereits im 
ahre 1959 in den Kliniken der Wojewod- 
chaft Kattowitz 23511 solcher Eingriffe 
‚örgenommen. Ihre Zahl stieg in den 
Verdienstvolle Söhne unserer Heimat 
Ho Niedt, der aroße Eiser‘--hmann aus Oberschlesien 
er ging er in die schlesische Metropole. 
Jier erhielt er 1830 regierungsseitig das 
Handat, nach Oberschlesien und Galizien 
‚u gehen, um dort bestimmte Feststellun- 
jen zur Bekämpfung der damals in die- 
en Gegenden schwer wütenden Cholera 
u treffen. Er entledigte sich dieses Auf- 
rages in vorbildlicher Weise, ging dann 
yach der preußischen Hauptstadt, wurde 
840 zum Fürstlich-Waldeckschen Hofrat 
nd nachher zum preußischen Geheimen 
sanitätsrat ernannt. Vier Jahre später 
‚bernahm er die ärztliche Betreuung der 
on ihm mitbegründeten und damals neu 
‚öffneten Berliner Kinderheilanstalt. 
Bernhard Römer, der Bildhauer 
ım 21. Februar vor.110 Jahren wurde 
a Groß-Strehlitz Bernhard Rö- 
ner geboren, der sich als Bildhauer 
‚ald einen geachteten Namen schuf. An 
ler Berliner Akademie war er Schüler 
les berühmten Bildhauers Wolff. Von 
879 bis 1891 ging er nach Rom; sein 
:ünstlerisches Gestaltungsvermögen wur- 
la dadurch sehr gefördert. Snäter sing 
ı»r nach Berlin zurück; die dortige Na- 
ionalgalerie erwarb die von ihm herge- 
tellte Marmorbüste der Kaiserin Augu- 
ta; ein weiteres Stück hatte er dem 
3reslauer Museum zur Verfügung ge- 
;tellt. Bereits mit 383 Jahren ist er in 
3erlin am 30. Juni 1891 verstorben. 
Der große Franz Grundmann 
Am 23. Februar vor 75 Jahren verstarb 
ner der bedeutendsten Industriefachleh- 
er Oberschlesiens in Tarnowitz, 
'ranz Grundmann, Er ist kein ge 
yürtiger Oberschlesier; das Licht dieser 
Velt erblickte er vielmehr am 1. Januar 
808 bei Bielefeld. Nach dem Besuch des 
‚ehrerseminars wirkte er als Lehrer im 
zestfälischen Raum, bildete sich selbst 
zeiter in Französisch, Englisch, Italie- 
ılsch, Deutsch und Mathematik und kam 
ı1ach Ablegung der Staatsprüfung über 
chweidnitz 1857 an die Bergschule nach 
‘arnowitz; hier unterrichtete er bis zu 
einer Pensionierung 1875. Sein Unter- 
icht in Physik, Chemie, Mineralogie und 
3eognosie war im ganzen Land sehr be- 
sannt und lockte zahlreiche Schüler an. 
sein Hauptivorzug war die Synthese zwi- 
ichen Idee und Wirklichkeit auch im Un- 
erricht. Seine fachlich hervorragenden 
Aufsätze hatten fast durchweg zum 
Phema die Untersuchung der oberschlesi- 
‚schen Kohle und deren bessere Verwen- 
jung. Ein besonderes Ruhmesblatt war 
lie Herausgabe der in jenen Tagen sehr 
hedeutungsvollen Schrift: „Sind die eng- 
ischen Steinkohlen besser als die ober- 
ichlesischen?“ Er trug dadurch viel zu 
ner gerechten und sachlichen Beurtei- 
ung der heimatlichen Kohlenförderung 
ınd -verwendung bei. Auf ihn ging auch 
lie Schaffung der Pensions- und Unter- 
;tützungskasse für Berg-, Hütten- und 
salinenwerksbeamte in den Bezirken 
3reslau und Halle zurück. Selbst als 
>ensionär stellte er sich. der Wanderlehr- 
Stigkeit zur Verfügung. Das Denkmal in 
rarnowitz haben ihm seine zahlreicher 
schüler gesetzt. 
Carl Maria von Weber verläßt O/5 
Am 23. Februar vor 155 Jahren ver- 
ißt Carl Maria von Weber das 
ürstliche Carlsruhe bei Oppeln, wo 
jer Herzog Eugen Friedrich Heinrich von 
Vürttemberg dem großen Künstler lange 
jeit eine Ruhstatt gewährt hat, nicht zu- 
etzt deswegen, weil die französischen Be- 
atzungstruppen maßlos dort gehaust hat- 
en Tasef Masler Hannover 
Er ist am 4. Februar vor einem Viertel- 
jahrhundert verstorben, nachdem er durch 
die Fusion mit der Oberschlesischen Eisen- 
bahn-Bedarfs-AG die größte oberschle- 
sische Eisenhütte schuf, Wir dürfen uns 
hier mit dem Hinweis auf unsere Bio- 
graphie des gefeierten Industriellen in 
Nr. 15 v. 21. 7. 1960 begnüger 
Fabrikkommissionsrat J. W. Wedding 
Am 68. Februar vor 90 Jahren verstarb 
in Berlin Johann Wilhelm Wedding, 
der, am 2. 8. 1798 in Stahlhammer gebo- 
ren, schon von seinem Vater, dem Ober- 
bergrat Johann Friedrich Wedding, die 
jerufliche Richtung erhalten hatte, Nach 
seinen Studien in Jura und Mathematik 
ın der Alma Mater Breslaus erhielt er 
aine Berufung in die Berliner Ministerial- 
kommission. In unserer Landschaft zeich- 
nete er sich durch eine Reihe von Ver- 
pesserungsvorschlägen baulicher und in- 
dustrieller Art aus: vor allem löste er 
das Problem der Verwendung der Hoch- 
ofengichtgase, die bisher ungenützt ver- 
qualmten. 1829 wurde er zum Fabriken- 
kommissionsrat ernannt; in der Folge- 
zeit baute er u. a, das Eisenhüttenwerk 
Laurahütte auf. Eine weitere Großlei- 
stung war die Errichtung der Berliner 
Staatsdruckerei, der er bis zu seinem 
Tode zu aller Zufriedenheit vorstand, 
Organisator Viktor Zuckerkandl 
In der Nacht vom 9. zum 10. Februar 
vor 35 Jahren starb Viktor Zucker- 
kandl, dessen Namen ihn schon ins 
Österreichische verweist. Aber er hat ein 
Leben lang unserer oberschlesischen Hei- 
mat gedient. Am 11. 4. 1851 geboren trat 
er als aktiver Soldat der k. u. k. Armee 
hei quittierte aher den Dienst und ging 
381 zur Drahtfabrik Heinrich Kern u. Co. 
ach Gleiwitz., Wenige Jahre später 
zurde er kaufmännischer Direktor der 
berschlesischen Eisen- u. Hüttenbedarfs 
‚G. 1904 wurde er infolge seiner allseits 
nerkannten Fähigkeiten Generaldirektor 
es gesamten Unternehmens. Und nun 
at er etwas, was uns heute besonders 
ıteressiert: er nahm Verbindungen mit 
'olen und Rußland auf, gründete die 
Zussische Eisenindustrie AG“ mit dem 
itz in Gleiwitz und einige Zeit später 
ie polnisch oberschlesische AG Baildon- 
al und Huta Silesia, Ferner schuf er die 
hemischen . Werke Oberschlesien: alle 
jese Gründungen lebten von seiner 
aßerordentlich ausgeprägten Organisa- 
onsfähigkeit. Daneben suchte er sick 
uch in sozialer Hinsicht nützlich zu ma- 
hen durch die Schaffung von Ruhege- 
altskassen für die Arbeiter und Ange- 
;ellten seiner Betriebe. Damit noch nich 
enug: er war ein feinsinniger Kenner 
on Kunstgegenständen. In Gleiwitz schuf 
r sich eine weit über die engeren Gren- 
n berühmte japanische Kunstsammlung. 
je er später dem Schlesischen Museum 
ir Kunstgewerbe und Altertümer in 
ireslau nach seinem Weggang aus O/£ 
ermachte. Ein Totennachruf nannte ihn 
inen gründlichen Kenner der Bedürf- 
‚isse der oberschlesischen Industrie und 
nergischen Organisator 
\, Schnitzers Kampf gegen die Cholera 
Mit 81 Jahren ist Adolph Schnitzer 
ı Berlin gestorben. Seine Geburtsstadt war 
)ppeln, wo er am 18. Februar 1802 das 
„icht der Welt erblickte, also vor 160 
lahren. Sein medizinisches Studium voll- 
‚og er in Breslau und Berlin unc 
vaktizierte längere Jahre in Brieg. Spä- 
„Haus der Heimat“ in Bonn 
(mid) Unter dem Vorsitz des aus Pom- 
ıern stammenden Bonner Stadtverordne- 
an Dr. von Arnim und des in Schlesien 
'eborenen Stadtverordneten Dr. Schnei- 
ıer ist in Bonn ein Kuratorium für die 
ırrichtung eines „Hauses der ost- 
leutschen Heimat“ gegründet wor- 
en, dem Vertreter nicht nur der Spitzen- 
erbände der Vertriebenen und Flücht- 
Nnge, sondern auch der Kreis- und Orts- 
ereinigungen dieser Organisationen an- 
ehören. Das Vorhaben, das allerdings 
och in den Anfängen der Planung steckt, 
ieht vor, ein Haus zu schaffen, in dem 
ıue Bundes- und die Bonner Kreis- 
ınd Ortsgeschäftsführungen der Vertrie- 
enen- und Flüchtlingsverbände unterge- 
‚racht und Räume für Veranstaltungen, 
Ausstellungen 1sw. geschaffen werder 
PA 
„Die Heimat geht mit auf den Weg“ 
in dem unter vorstehender Überschrift 
au Nr. 2/1962, Seite 2 dieser Zeitung ver- 
ffentlichten Beitrag von Dr. Petersmann 
‚atte sich im letzten Absatz ein Satzfehler 
ingeschlichen. An der betreffenden Stelle 
nuß es im Text richtig heißen: 
„Z. B. indem sie auf „Rache und Vergel- 
ans“ verzichten 13ßt aber doch nicht 
1