Ostdeutsche Morgenpost 1930

Rok: 1930 Strona: 3766 Słowa kluczowe: Nieborowitz Oryginał

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Podsumowanie treści

Relacja opisuje skutki powodzi w Górnym Śląsku, gdzie ulewy doprowadziły do wystąpienia rzek z brzegów, zalania terenów oraz pogorszenia stanu dróg, co utrudniało transport. W rejonie Nieborowic rzeka Birawka wylała.

Tłumaczenie szczegółowe

Podróż przez zalany obszar w powiatach Cosel, Gleiwitz i Ratibor ukazuje następujący obraz

Przy ulewnym deszczu wczesnym rankiem wyrusza się na teren powodziowy: na północny zachód w kierunku Tatischau-Plawniowitz, gdzie rzeka Klodnitz, niegdyś dziko meandrująca, wystąpiła daleko poza swoje brzegi, oraz na południowy zachód, tuż przy granicy Nieborowic, wzdłuż rzeki Birawka. Nowe nawierzchnie dróg pozwalają dzielnemu 7/30 Brennaborowi, pomimo śliskiego podłoża, początkowo sprawnie posuwać się naprzód; następnie jednak talerzowe dziury w jezdni hamują bieg, wystrzeliwują fontanny błota na metry do góry i przypominają, że Górny Śląsk wciąż jest krajem o najgorszych drogach.

Tekst źródłowy

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            Oftdentsche Morgenvost Ar. 302 
1. November 1930 
Pochduteehje 
Gefalrenpunste: QuarShammer, Ozissek, Wellendorf, 
Zawvada-Lené, Tworkau 
dammbrüche — Chausseen überslutet — 7000 Morgen unter Wasser — Schweinetröge als 
Verlehrsmittel — zentnerweise abgeschwemmte Rüben — Hebamme ahoil 
ZStimmungsbild aus dem ueberschwemmungsgebiet von unserem —dt-Kedaktionsmitglied 
Cosel⸗Ratibor, 31. Oltober. hzilfe, dort ein opferfreudiger Leh⸗ 
Mit einem Pegelstand von 7,02 Meter in Ra—. rer, dort ein energischer Landjäger 
ibor hatte die Oder⸗-Hochflut am Mittwoch aben? erzwang. Diese Leute wird man sich 
ihren höch st en Stand erreicht; sie blieb nur nerken müssen, wenn in ben nachsen 
um 36 Zentimeter unter dem Relordhochstand des Tagen die große Schäden⸗-Abschätßung 
Aeberschwenimungsjahres 1903 und übertraf an vor sich geht und die Eutschädigungen 
Auswirkung das den älteren Oberschlesiern noch zur Anweisung kommen; denn wer um 
bekannte große Hochwasser von 1880. Im Laufe ꝛer hundertprozentigen Entschädiguug 
der Nacht vom Donnerstag zum Freitag sank der villen den Schutz seines Anwesens ver. 
Wasserstand bis auf 6,17 m Freitag d Uhr früh, um weigert, sollte das Recht auf Ent⸗ 
im Laufe des Tages durch das Auftauchen einer chädigung grundsätzlich ver— 
renen Hochwasserwelle wieder langsam wirkt haben! 
zis auf 6226 Meter anzusteigen. Wenn nicht er. 5. 
iente stundenlange Regengüsse eintreten, dürfte v—r so ceh wackeren Mannes, 
oer Pegelhöchststand der Nacht von Mittwoch zum b de — ere aire den ere 
Donnerstag jedoch nicht mehr erreicht oder gar Dörfern —— ei —— 
überschritten werden. Da die Hochwassermeldun⸗ Deffentlichleit, aber die Landräte werden denen 
en eitig genng durch die Gemein devorsteher die verdiente Anerkennung nicht vor⸗ 
Landjäger und das Radio der Bevölkerung enthalten, die im Interesse der Allgemeinheit ihr 
A war man überall vorbe Alles eingesetzt haben. 
reitet, sodaß — abgesehen von den uner meß Soll man noch Eintzelsschäden aufzä 
. 3201 a— 55 wenigstens Menschen len? Daß bei Raude * 
en nicht zu beklagen sind. i en, i in 
d * Gestern noch waren Kobelwitz, —— mehr erfaßt als in all den schweren eeeee eeeð a rr 
Eine Fahrt durch das neberflutungsgebiet in miers und ide pon allem Inebr abge⸗ Befahrenjahren seit 1903. Zentnerweife und Benkowitz ganze Schläge Wintersaat ab⸗ 
— chlossen und kamen nur vereinzelt Gespanne aul ist die Rübenernte fortgeschwemmt getragen wurden, der Ort Leung über 73 Stun— 
—* we Chaussee e in r den an die Kartoffelmieken sind abge⸗den vhne jede Verbindung war vIn Tr Bevölke⸗ 
zeigt Ahar an der Straße gelegenen Besitzungen. Die tragen und zerstört, Zäu d u issen, das 
Bei strömendem Regen geht's in aller Frühe Postautobuslinie mußte eingestellt werden. Müh⸗ —— crednne nd aeerheedn rung 
zinaus ins Hochwassergelände: Nordwestlich aus am sucht die Bevölkerung mit Brettern den ein⸗Einer hat sogar sein Leben gelassen. aus Leicht das Trinkwasser sehlte 
Tatifsscha u-Plawnixwitz zu, wo die auf zigen Verbindungsdamm zu überhöhen. Hier sinn, weil er 
inmal wild gewordene Klo d'ni ß weithin über griff jede; kapfer zum Schutze seines Eigentuͤms o daß sie zu dem gefährlichen Aushilfsmittel des 
die Ufer getreten ist, und füdwestlich hart an der ein: met ist kleiner und kleinster Häuslerbesiß inm Schweinetrog auf· Wilt jagte, J— Autwassers griff, daß bis gestern noch die 
Brenze von Nieborowitz an der Bixrawka ent— betroffen. Bahlveiche Hauser mutzten wersume sdas Uebergewicht verlor und unweit Kreuzenon Shaussee Markow iRatibor wegen 
ang. Neue Straßendecken lassen den wackeren werden. Nicht anders rechts der Oder, wo Bi nur noch als Leiche Uebersutu esperrt wa— d ebenso d di 
— — 9 aufgefischt werden konnte. utung gesper r und ebenso durch die 
ee deg des an re zu⸗ — und Dziergowitz schwer heimgesuch Ausuferung der Zinna die Straße Bojanvd w— 
nã ott vorankommen; dann aber hemmen wurden. J 3 Boratin unpassierbar war, daß im Ratiborer 
tellergroße Schlaglöcher den uenden 4A⸗0 . .FSh das Verhalten der Vevölterunc Stadtteil a nede— durch RR 
Lauf, laffen meterweit Smutfontänen aufspeiben Die Rübenernte ist nahezu völlig vernichtet. 7,53 255 
— — Wer die Wasserwüste in der Golka⸗Niederung s nahezu fämtlicher Keller unübersehbare Vorräte 
und halten die Erinnerung fest, daß Oberschlesien An den Bäumen und auf Stangen hängen tausende oder bei Wellendorf und Leng erlebt hai maß 38 ernichtet wurden! Es wird noch Tage dauern, 
spog 7 a v mit denschlecht e— Andabertausende Rübenblätter, phantastisch anzu⸗ Umsicht der Aufsichtsstellen behun ehe sich die Schäden auch nur annähernd über⸗ 
aen ut wird es vorm Gasthaus een diewel mich gh — 8 dern, deren tatkräftiges Eingreifen in Verbindung sehen lassen — Ziffern zu nennen, ist heute noch 
vS a. — J *5 Di i egn ise mit dem Selbstschußz der Bewohne unmöglich. Wo im Laufe des Freitags das 
Fiet a lebendig: Nothelfer mit der weißen Binde Poborschau und Belfk konnien gerade noß —8 Allerichli * Wass ch, sah lemmte Felder, S 
õͤsen Kameraden bei den Dammarbeüen nahe das Vieh in Sicherheit bringen. imisieh erichlimmstes derbület dat —— — nimmt— ur a 
—X8 * er u sike Wir fahren auf— der überschwemmten Chaussee Aber hier und da zeiate die — blättern. Der Boden ist durch das Hochwasser 
—— on 28stundigem Einsatz au jen Czissek; dem Wagen reicht das Wasser bis eine ganz unverständliche Gleichgültig- stark versäuert, die Bearbeitung der noch nicht 
reut das an den Schlag, überspült die Trittbretter, aber er teit, lungerten junge Burschen. die Hände bestellten Aecker ist durch die Nässe äußerfi 
Standquartier der Technischen Nothilfe, vühlt sich durch und reizt ein paar Radfahrer zur in den Hosentaschen, stupide herum erschwert; wo die starke Strömung die Erdkrume 
der Schutz und Rettung des Althammer Forstes Rachahmung. Linker und rechter Hand schauen und wehrten sich sogar gegen mit der Wintersaat weggerissen hat, muß die Be— 
durch die Abriegelung des gefährlichen Damm. Bäume kaum zur Hälfte aus der Wasserfläche. die Hilje, die hier die Technische Mot⸗ istellung erneut werden 
risses obliegt. In den Waldungen steht das Zwischen bemoosten Dächern, Bienenstärrden, ver- 
Wasser, schwemmt gegen die Chauffee an, je mehr kinsamten Rübenwagen und schnatternden Gän— 
wir uns dem Coseler Gebiet nähern. Tümpel sind sexichen geht's langsam vorwärts auf Roschon 
zu Seen angewachsen, Gräben sind zu Bächen gee witzwald zu. Frauen, die Kopftücher fest zu⸗ 
vorden, ganze Chausseestücke werden von der Flut sammengehalten, Alte mit dem Pfeifchen im 
zefaßt. Eine riesige Wasserfläche breitet sich zu Munde, schauen dem seltsamen Schauspiel zu, wie Bei der Wasserführung der Oder und ihrer sJangegangen werden müssen, auf dem Wege über 
zeiden Seiten der Klodnitzbrücke an der Straße wir da wacker durchs Land streifen, scharf e Nebenflüsse gibt es keine absolute Sicherheit gegen die produktive Erwerbslosenfürsorge sich mit 
Zandrzin ⸗Klodnitz aus. Ununterbrochen wird Mitte halten zwischen den hier und da weiße die Dochressergeinhrn un be a durch tech⸗ einer höheren Quote zu beteiligen. 
dier am Wehr gearbeitet, um es freizuhalten. Im blickenden Chausseesteinen; Hält die Chaussee, dann nische Vorkehruͤngen sehr biel Schaden bermieben Durch die Hochwasserwellen der letzten Tage 
Coseler Umschlagshafen liegen, immer zu driit mag's gehen! Kurz vor der Oderbrücke bei Schi. werden, 3B. durch verstärkte Einesind erfolgreich fortgeschrittene Schutzarbeiten 
festgemacht, hochaufragend die Kohlenkähne, und howitz — stopph Von welcher Seite wir aud deichun g in Werbindung mit Abflußegestört ung zergstört worden; z. B. brauchen die 
— 
r us 303 4 e ines ausgedehnten Grabennetzees, um Ausführung begriffenen Eindeichungs- und Gra— 
Stiefel anziehen ¶ um die aberschwemmte Vannnei höllig überflutete, ringgum — eshrihe Rüchtromung in mnotichet durei na wegrt Golka Niedernng, fur deren 
traße au vassieren. In der eingeschnürte Wellendorf di — ee — 45 Areal 3 67 Kilometer Gräben 1 Million RM. 
2 ⸗ mehrte Anlegung von Staubecken (wir schonvorgesehen sind, beschleunigte Staatshilfe, um 
Golto⸗Niederung vr, dem Krege geplanth wichtig sein, weil die depeeee und dgchenmnit — 
zu erreichen, es mißlingt: Hier hat das Hoch- XXE — e An aun de Aka schu tzes sicherzu ⸗ 
I⸗ 9 5 r Basserregulierung für die Niederungen einen setlen Die inue nd tstellung der Schä 
——— 
— 18 — 32 ß — uns 3 as Golkagebiet bei Cosel ebenso wie für das manche Lehre aus dem Hochwasserunglück ziehen 
witßBiadaczow—Landsmierz—Czis- ür den Augenblick wenigstens, gemildert. Die * — rung 
e Belk überschwemmt. Vollbeladene Rüben n mset lie dege gen, die ee — eht —* izun — ————— — — agee 
wagen haben nicht mehr abgefahren werden kön- futtermittelnot ist erusi. In einem * 23 ag 
nen, ragen kaum noch mit der obersten Ladeschicht dause stand das Wasser 60 Zentimeter hoch, im ummen Sinwohner vor der Ansnedelan maßen d aeen den uns die letzten b 
aus dem Flutgelände hervor. Häuser und Gehöfte Zett lag ein gebrechlicher Alter, zwei Tage lang in Dbersch efien im Hesamtbereich des der 
liegen wie Inseln, vom Wasser umspült. In Kel— var er ohne Nahrung, bis man ihm zu Hilf gebietes gebracht haben! 
iern und Schobern, in Gärten und Höfen steht kommen konnte. Nicht anders sieht es in 34. 
das Wasser an, faulen die Wintervorräte. Der vada und dem Oertchen Leng aus, wo der 
Verkehr vollzieht sich, wie im Spreewald, andwirtschaftliche und Gebäudeschaden außer⸗ It im Gange, um die Lebensmittelversorgung zul 
auf Kähnen und Schweinetrögen, Iere de t — Fen uhwd! ichern und die Futtermittelknappheit zu besei- 
die primitiv auf Brettern befestigt sind. Da pad⸗ 24 * 8* —* an —r Men 77 igen. Bei der außerordentlichen Inanzun 
delt ein Knirps zwischen Weiden, und über ihm ee ee w Jahme der Kreise und Gemeinden durch die Wohl⸗ 
creisen kohlschwarze Raben und suchen karggewor⸗ un zu. fahrtslasten erscheint es aber fraglich, ob diese 
dene Nahrung. Wo ein Stück Straße vom Wasser! „RPhantastisch geistert der -Mond über den das übliche Dritiel der Beihilfe aufbringen kön 
freigeblieben ist, treffen sich Kinder und Gänse Wassern, die unter der Brücke von Kreuzen nen, wozu sie neben Proving und Staat nach dem 
steigt Mutter mit einem Kranz zu Allerheiligen ort dahinschießen und das Odertal unheimlich Wafserschädengesetß verpflichtet sind. Auch di 
in das schwankende Trogschiff, wird der Land verbreitern. Gewiß ist der Schaden vielleicht ge Kosten für den Deichschusß und die Entwässerung 
briefträger mit seinem Fahrrad verfrachtet und ringer, als man nach der ersten Uebersicht an- werden in der jetzigen Notzeit nicht allein mehr 
eilt die Hebamme, stolz wie ein Schwan, zur gahm, weil ja die Getreideernte längst einges von den unmittelbar Beteiligten zu 75 Pedee 
Stätte ihrer Arbeit. zracht ist, aber an Flächenausdehnung hat dieses getragen werden können, sondern der Staat vin 
Lebensmüder sucht den Tod im 
Hochwafser 
Oppeln, 31. Oktober 
Freitag mittag gegen 18 Uhr stürzte sich ein 
debensmüder von der Jahrhundertbrücke in 
die hochgehende Oder und ertrank. Die Leiche 
konnte bisher nicht geborgen werden; über die 
Identität des Toten herrscht noch Dunkel. 
Lest die Ostdeutsche 
MorSenpost!